Schon länger gibt es in den USA die Initiative „Kids Voting“, die es Jugendlichen ermöglicht, parallel zu Präsidentschaftswahlen ihre Stimme abzugeben. Der Politikprofessor Jürgen Falter regte 1999 auch für deutsche Schulen eine solche Initiative an. In den Folgejahren wuchs das Interesse der Schulen und das Projekt „Juniorwahl“ wurde ständig erweitert. Seit der Europawahl 2004 nehmen auch die Deutschen Auslandschulen auf allen Kontinenten teil. Dieses Projekt möchte den Schülerinnen und Schülern bewusst machen, welch grundlegende Bedeutung dem Bürgerrecht der allgemeinen, direkten, freien, gleichen und geheimen Wahl in der Demokratie zukommt.
Politiklehrer Florian Grote nahm die Landtagswahl in NRW zum Anlass, die Juniorwahl an der Marienschule vorzubereiten und durchzuführen: In der unterrichtlichen Vorbereitung setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Wahlen und dem politischen System auseinander. Höhepunkt war der Wahlakt am 10.05., dessen Organisation und Durchführung auch ganz in der Hand der Jugendlichen lag -eine gute Möglichkeit, sie für politische Teilhabe zu begeistern! Herr Grote und eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern (maßgeblich aus der SV) bildeten einen Wahlvorstand, führten ein Wählerverzeichnis, erstellten Wahlbenachrichtigungen und führten eine realitätsgetreue Stimmabgabe durch. Zur Wahl standen diejenigen Politiker und Politikerinnen, die im Wahlkreis der Schule auch öffentlich kandidierten. 324 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 8-EF beteiligten sich an der Juniorwahl, damit lag die Wahlbeteiligung bei erfreulichen 85 %. Wir danken den Schülerinnen und Schülern, die sich bei dem Projekt engagiert haben, und ganz besonders Herrn Grote, der es initiiert und organisiert hat. Die hohe Wahlbeteiligung und zahlreiche Reaktionen der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass die Juniorwahl ein überzeugender Weg ist, um das Interesse an Politik zu fördern und Wertschätzung des demokratischen Systems zu vermitteln.