Die Marienschule der Ursulinen – eine katholische Schule mit ökumenischem Profil
Religiöse Pluralität
Schule ist geprägt von Pluralität: Ganz unterschiedliche Individuen mit ihren Lebensentwürfen kommen in einer Schulgemeinschaft zusammen. Dabei spielen natürlich die verschiedenen gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Wurzeln und Prägungen eine bedeutende Rolle. Die Pluralität zeigt sich auch an der Marienschule: katholische, evangelische und christlich-orthodoxe, aber auch jüdische, muslimische und bekenntnislose SchülerInnen lernen hier gemeinsam. Für das Schulleben ist diese Vielfalt äußerst bereichernd.
Als katholische Schule mit ökumenischem Profil sieht sich die Marienschule der Ursulinen in besonderer Weise dem Auftrag Jesu verpflichtet:
„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ (Joh 21,17)
Pluralität und Einheit – wie geht das zusammen?
Es geht nicht darum, alle konfessionellen Eigenheiten zu übergehen und alles anzugleichen. Die christlichen Konfessionen schauen vielmehr in den jeweiligen Besonderheiten ihrer Traditionen auf den gemeinsamen Ursprung, nämlich Christus und sein Evangelium. Alle Christen eint dabei die Frage: Wie können wir heute das Evangelium gemeinsam leben? Für das Handeln im Schulalltag an der Marienschule ist diese Frage leitend.
Konkrete Umsetzung der Ökumene:
- regelmäßige Schulgottesdienste als ökumenische Wortgottesdienste
- zu besonders geprägten Festen Eucharistiefeier (z. B. Aschermittwoch) oder Abendmahlsgottesdienst (z. B. Reformationstag) zur konfessionellen Identitätsbildung
- ökumenische Ausrichtung schulpastoraler Angebote (z. B. Tage religiöser Orientierung, Jugendkreuzweg)
- enge Zusammenarbeit der Fachschaften evangelische und katholische Religion
- konfessionell erteilter Religionsunterricht (kath. Religion / ev. Religion) in gegenseitiger ökumenischer Wertschätzung zur konfessionellen Identitätsbildung
- konfessionell-kooperative Projekte im Religionsunterricht (Sek I) zum Kennenlernen der anderen Konfession und zur Stärkung des Bewusstseins für die eigene Konfession
Aber der Wunsch nach „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ muss sich nicht auf die christlichen Konfessionen beschränken; er richtet sich auch auf das Miteinander verschiedener Kulturen und Religionen. Auch auf dieser Ebene soll zusammengeführt werden, was getrennt ist. Das ökumenische Profil der Marienschule wird deshalb deutlich in der respektvollen Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Konfessionen. Es konkretisiert sich nicht nur in der authentischen Begegnung bei Besuchen der Synagoge oder der Moschee im Rahmen des Religionsunterrichts, sondern auch in der Unterstützung von Projekten wie z. B. der Woche der Brüderlichkeit (Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit GcjZ).
Durch diese Schritte können wir als Schule die Einheit, zu der Jesus Christus uns beruft, bereits im Kleinen sichtbar werden lassen.