Compassion („Mitleidenschaftlichkeit“ nach J.B. Metz) ist ein durchgängiges Unterrichtsprinzip sozialen Lernens. Ziel ist, dass unsere Schüler in der Auseinandersetzung mit sozialen und ethischen Fragestellungen und in der Begegnung mit hilfebedürftigen Menschen soziales Handeln einüben und eine Haltung von Solidarität ausbilden.

Das Sozialpraktikum und seine Ziele

Seit dem Jahr 2001 ist  das Herzstück von Compassion ein zweiwöchiges Sozialpraktikum, welches die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (10. Jahrgang) im Januar in Einrichtungen der Seniorenarbeit, der Behindertenhilfe und Heilpädagogik, in Krankenhäusern und offenen sozialen Einrichtungen absolvieren.

Dort sollen sie Einblicke in den Alltag und das Leitbild der jeweiligen Einrichtung  bekommen und lernen mit Menschen mit Einschränkungen umzugehen.

Die bisherigen Erfahrungen an unserer Schule haben gezeigt, dass die Begegnungen in diesem Sozialpraktikum den Schülerinnen und Schülern neue Horizonte eröffnen können, die helfen Vorurteile abzubauen.  Sie erfahren oft, dass Helfen auch für das eigene Leben Sinn macht (als Gegenentwurf zu Konsumorientierung und Egoismus).

Die Organisation des Praktikums

Die Schüler wählen ihre Stelle aus einem Pool oder besorgen sich nach Rücksprache mit der Projektkoordinatorin selbst eine geeignete Stelle.

Im Praktikum sind die Betreuer in den Einrichtungen die wichtigsten Ansprechpartner. Zusätzlich werden die Schülerinnen und Schüler von einer Lehrkraft betreut und in der Einrichtung besucht.  Nach dem Praktikum fertigen die Schülerinnen und Schüler einen Bericht an, in dem sie die Einrichtung und ihre Tätigkeit vorstellen und abschließend ihre Erfahrungen reflektieren.

Die Teilnahme am Sozialpraktikum und die Erstellung des Berichtes wird durch die Schule in einem Zertifikat dokumentiert, das die Schülerinnen und Schüler mit dem Zeugnis im Sommer erhalten.

Vor- und Nachbereitung

Im Religionsunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Bedeutung des Begriffes Compassion auseinander, werden über ihre Erwartungen befragt und auf Situationen während des Praktikums eingestimmt.

Nach Ende des Praktikums findet zunächst ein Auswertungstag statt. Daran schließt sich eine Projektphase in den Religionskursen an, in der die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Erfahrungen vor dem Hintergrund ethischer Frage-stellungen reflektieren.

Schülerantworten zu den Erfahrungen im Praktikum

  • Über die Menschen in der Einrichtung habe ich gelernt, dass  es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein und, dass es wichtig ist sich auch über Kleinigkeiten zu freuen.
  • Über mich selbst habe ich gelernt, dass ich meine Vorurteile und Berührungsängste zurückstellen muss, um ganz offen mit den Menschen in der Einrichtung zu arbeiten.

Ich hätte nie gedacht, dass die Betreuung so zeit- und arbeitsintensiv ist und, dass ich eine so starke Verbundenheit zu einzelnen Bewohnern aufbaue, die mich mit ihnen mitfühlen lässt.


Das Infoheft zum Compassion-Praktikum steht zum Download zur Verfügung.

Ihre Ansprechpartnerin

Petra Schmidtke
Petra Schmidtke
Englisch / Chemie