Seit Wochen freuten wir uns auf diesen Tag und dann war er endlich gekommen. Am Donnerstag, den 28.03.2019 starteten 30 Schülerinnen und Schüler der Marienschule in Begleitung von Herrn Dr. von Moritz, Frau Bergmann und Frau Bringewatt nach Frankreich. Der jährliche Austausch unserer Schule mit dem Collège Frédéric Joliot-Curie in Longueau stand wieder an. Die Fahrt war sehr entspannt, da es kaum Stau gab. Als wir uns Amiens langsam näherten, stieg die Aufregung. An unserer Partnerschule angekommen, versuchte jeder gespannt, seinen Austauschschüler zu erblicken. Nachdem alle Austauschpaare sich gefunden hatten, ging jeder mit seiner Gastfamilie nach Hause. In diesem Jahr waren acht der deutschen Schülerinnen und Schüler je zu zweit in Gastfamilien untergebracht. Da die Anreise sehr lang und anstrengend war, spielten wir zum Teil noch ein wenig in den Gastfamilien, bevor wir aßen und dann auch schon schlafen gingen. Am nächsten Morgen hatten wir zuerst eine Stunde Unterricht mit unseren französischen Austauschpartnern. Anschließend wurden wir durch den Schulleiter des Collège begrüßt und bedienten uns gemeinsam mit den Franzosen an einem kleinen, typisch französischen Frühstücksbuffet in der Mensa der Schule. Es folgte eine Besichtigung der Schule. Danach hatten wir noch einmal Unterricht mit unseren Austauschschülern. Hinterher nahmen wir das Mittagessen ebenfalls in der Mensa ein. In der langen Mittagspause ruhten wir uns ein wenig aus, denn später begannen wir mit unserer Projektarbeit. Das diesjährige Thema lautete „Jules Verne- sa vie, ses voyages et ses œuvres“. Den ganzen Nachmittag lang informierten wir uns über die Unterthemen, die wir wählen konnten. Kurz vor dem ersehnten Gong, besprachen wir noch die Gruppenaufteilung für die Projektarbeit. Dann ging es endlich zurück in die Gastfamilien. Wir waren sehr erschöpft, da wir einen langen Schultag hinter uns hatten. Einige von uns gingen noch in den Park oder spielten zu Hause etwas, um den Tag ausklingen zu lassen. Das Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien, die das Programm hierfür individuell gestalteten. Da wir Glück mit dem Wetter hatten, fuhren viele an den nicht weit entfernten Strand. Einige trafen sich auch beim Lasertag.
Am Montag, den 01. April, sahen wir uns dann nach dem Wochenende alle in der Schule wieder. Es wurde sich erstmal ordentlich über das Wochenende ausgetauscht und von den schönen, merkwürdigen, verrückten und lustigen Erlebnissen berichtet, wobei sich die Einen oder Anderen von uns auch am Wochenende bei gemeinsamen Ausflügen und Unternehmungen gesehen hatten.
Bevor es dann daran ging an unseren Projektthemen zu Jules Verne weiterzuarbeiten, durften wir wieder zwei Stunden im Unterricht unserer Austauschschüler hospitieren. Das war sehr interessant und wir wurden einmal mehr darin bestätigt, dass Schule in Frankreich doch ganz anders ist, als hier in Deutschland. Außerdem lernten wir die französische Art kennen, sich gegenseitig in den April zu schicken. Dort gibt es nämlich den Brauch sogenannte „Poisson d’avril“ („Aprilfische“) zu basteln und sie sich gegenseitig heimlich an den Rücken zu heften. Um 10 Uhr trafen wir uns dann in unseren Projektgruppen, die wir bereits am Freitag eingeteilt hatten, um uns in unser Thema einzuarbeiten und die ersten Notizen zu machen und aufzuschreiben.
Nach dem Mittagessen (in den Gastfamilien oder in der Kantine der Schule) machten wir uns gegen 13:30 Uhr alle gemeinsam mit dem Linienbus auf in die Innenstadt von Amiens. Dort angekommen konnten wir schon von weitem die riesige, sehr bekannte Kathedrale von Amiens bestaunen. Bei einer kurzen Führung durften wir sie dann kurz darauf auch noch von innen besichtigen. Danach machten wir uns auf zu einer Stadtführung auf den Spuren von Jules Verne, die uns durch die ganze, wunderschöne Altstadt führte, zum Beispiel auch zu Jules Vernes ehemaligem Wohnhaus, wo er lange mit seiner Familie lebte. Natürlich hatten wir zwischendurch auch noch ein bisschen Zeit, auf eigene Faust durch Amiens zu bummeln um Andenken und Mitbringsel zu kaufen, Fotos zu machen und das wunderschöne Wetter zu genießen.
Gegen Abend fuhren wir mit dem Bus zur Schule und machten uns dann auf den Weg zurück in unsere Gastfamilien, um dort den Abend zu verbringen… und um uns ordentlich auszuschlafen, denn am nächsten Morgen sollte es schon früh losgehen und zwar nach PARIS!!!
Dienstag, 2.April: Endlich war es so weit…schon Tage vorher hatten wir uns sehr auf den am Dienstag bevorstehenden Ausflug gefreut, denn es sollte in die Hauptstadt Frankreichs gehen… Paris!
Genau, die Stadt der Liebe und des guten Wetters. Leider nicht für uns, wie wir einige Tage vorher im Wetterbericht lesen konnten, denn es war der einzige Tag der Woche, an dem es regnen sollte! Als wir aber in Paris ankamen, konnten wir erleichtert die Sonne auf der Seine blitzen sehen und starteten den Ausflug voller Hoffnung auf weiterhin gutes Wetter vor Notre Dame. Obwohl die Schlange vor dem Eingang erschreckend lang war, stellten wir uns dort an, denn wenn man nun einmal da ist, sollte man die, im Vergleich zu der Kathedrale in Amiens, relativ kleine Kirche auch einmal von innen sehen. Nach einem Spaziergang entlang der Seine kamen wir zum Louvre. Ein imposantes Bauwerk, welches durch die Baustelle, die zu der Zeit dort war, nicht ganz zu betrachten war. Darauf machten wir eine kleine Mittagspause und mussten feststellen, dass die Preise in Paris doch noch einmal um einiges teurer sind. Nach unserer kleinen Verschnaufpause in einem wunderschönen Park (Tuileries) mit Blick auf den Eiffelturm, sind wir in kleinen Gruppen auf der Champs-Élysées, auf der noch viele Spuren von den Gelbwestenprotesten zu sehen waren, spazieren gegangen. Nachdem wir an dem Bootsanleger der bateaux-mouches angekommen waren und knapp die erste Fähre verpasst haben, konnten wir dann mit dem nächsten Boot noch einmal Paris aus dem Blickwinkel der Seine betrachten. Nun kam für viele das Highlight unseres Ausfluges…der Eiffelturm! Hier haben wir uns wieder in kleinen Gruppen eingeteilt und konnten den Eiffelturm von Nahem oder aus der Ferne betrachten. Fünf Minuten vor der Abfahrt fing es dann doch noch an zu regnen und so kamen wir doch noch völlig vernässt wieder zurück zum Collège nach Amiens, wo wir von den Gastfamilien wieder empfangen wurden.
Am nächsten Tag, Mittwoch, 3.5.2019, sind wir mit den
Austauschschülern wie gewohnt zur Schule gefahren, um die Kurse der Austauschschüler in den ersten beiden Stunden zu besuchen. Nachdem wir zwei Stunden an unserem Projekt, Jules Verne und seine Reisen, gearbeitet hatten, hatten wir Schulschluss. Viele haben ihre Freizeit nicht zu Hause verbracht, sondern haben den Tag in der Stadt oder im Park ausklingen lassen.
Und dann war schon der letzte Tag gekommen… Am Donnerstag, den 04. April, besuchten wir morgens erst wieder den Unterricht unserer Austauschschüler und trafen uns dann um 10 Uhr wieder, um unseren Präsentationen den letzten Schliff zu geben und vor allem die Aussprache nochmal gründlich zu üben. Dabei konnten französische und deutsche Schüler sich gegenseitig super helfen und gerade die Zahlen waren eine Hürde, die wir gemeinsam meisterten.
Nach dem letzten französischen Mittagessen fuhren wir nach am Amiens, um uns im Park St. Pierre sportlichen Aktivitäten zu stellen. Die Begeisterung hielt sich gerade unter uns Deutschen anfangs noch sehr in Grenzen, denn auf so eine Idee würden hier die Wenigsten kommen: Zum Frisbee spielen extra mit mehr als einer gesamten Schulklasse in einen öffentlichen Park fahren! Aber so weit so gut… Nach einigen Startschwierigkeiten hatten dann alle den Dreh raus und es konnte losgehen mit dem großen Ultimatefrisbee-Turnier. Dieses für viele noch neue Spiel war dann doch sehr cool und brachte uns letztlich viel mehr Spaß als erwartet, sodass wir gegen 16:30 Uhr alle ordentlich ausgepowert in unsere Familien zurückfuhren, um uns für den deutsch-französischen Abend fertig zu machen.
Um 19:00 Uhr trafen wir uns dann mit Eltern, Geschwistern und Freunden, um die während der Woche erarbeiteten Präsentationen und Theaterszenen zu zeigen und später bei einem kalten Buffet noch ein bisschen miteinander zu verweilen. Es gab zwei kurze Dankesreden seitens der Deutschen und dann wurden an die Lehrer noch einige Dankesgeschenke verteilt. Außerdem bekam jede Gastfamilie als Dank noch eine Blume geschenkt. Bis ca. 23 Uhr wurde bei Musik und Tanz noch ein bisschen gefeiert.
Am nächsten Morgen, Freitag, den 05. April, kamen dann alle zeitig um viertel nach acht wieder zusammen um sich zu verabschieden. Dabei wurde auch die eine oder andere Träne vergossen. Um halb neun mussten wir endgültig in den Bus klettern und machten uns winkend auf den Weg zurück nach Bielefeld, wo wir am Nachmittag nach neun Stunden Fahrt von unseren Familien sehnsüchtig erwartet wurden. Und so war diese Woche voll von neuen Erfahrungen, tollen aber auch nachdenklich machenden Erlebnissen und jeder Menge Spaß auch schon zu Ende.
Ein Bericht von Karolin Weichert (9c), Luise Ennen (9d), Linda Hußstegge (9c)