Dieses Jahr hatten wir wieder Besuch aus Figeac. Der Termin des Besuchs war eher ungewöhnlich, denn statt im September/Oktober fand die Austauschbegegnung dieses Mal Anfang Dezember statt. Vom 5.-12.12. 2019 besuchten uns also 27 Schülerinnen und Schüler des lycée Jeanne d´Arc in Figeac und freuten sich darauf, einmal die „typisch deutsche Vorweihnachtszeit“ zu erleben. Das Thema der diesjährigen Begegnung waren zum einen „30 Jahre Mauerfall“ – daher stand auch eine Tagesfahrt nach Berlin auf dem Programm – sowie die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Weihnachtstraditionen bei uns und unseren französischen Nachbarn.
Als die französische Gruppe am Donnerstagnachmittag nach 16 Stunden Busfahrt auf dem Schulhof der Marienschule ankam, wurde sie schon von den Gastfamilien erwartet. Die Aufteilung auf die Familien verlief dann ganz schnell – die meisten Austauschpartner kannten sich schon – und der erste Abend in der Gastfamilie konnte starten.
Am nächsten Tag stand Unterricht mit den Austauschpartnern sowie eine kurze Schulführung durch die Marienschule auf dem Programm. Nach einer kurzen Begrüßung der Gäste durch Herrn Kunert begann dann die deutsch-französische Projektarbeit zu verschiedenen, zur Auswahl stehenden Themen. Am Nachmittag lernten die Franzosen die Bielefelder Innenstadt mit ihren „Sehenswürdigkeiten“ kennen. So fuhren wir mit der Straßenbahn zur Sparrenburg und starteten von dort eine Stadtrallye, die uns bis zum Leineweber-Denkmal in die Altstadt führte. Leider fing es dann ordentlich an zu regnen, so dass wir froh waren, möglichst schnell in die Bahn zu steigen, um dann beim Bowling am Boulevard den ersten Tag ausklingen zu lassen.
Nach dem Wochenende, das die französischen Gäste mit ihren Gastfamilien verbracht haben, begann am Montag wieder ein ganz „normaler“ Schultag. Dieser endete jedoch schon nach der 2. Stunde, da wir dann gemeinsam den Film „Good bye, Lenin“ geschaut haben, der uns auf die anschließende Projektarbeit und auch auf die Berlin-Fahrt am nächsten Tag eingestimmt hat. Nach einem Mittagessen in der Mensa fuhr dann die französische Gruppe zu einem Rundgang in die Dr. Oetker-Welt. Geführt von einem französischsprachigen Kanadier lernten wir dann viel Interessantes über die Geschichte von Dr.Oetker kennen, das Beste war jedoch die anschließende Kostprobe von Pizza, Baguette und Pudding. Um 17.00 Uhr war das Programm zu Ende und die Gastfamilien sammelten ihre französischen Gäste am Schulhof der Marienschule wieder ein.
Der Dienstag begann für uns schon sehr, sehr früh, denn unser Zug nach Berlin startete schon um 6.40 Uhr. Nachdem wir alle unsere 70 Sitzplätze im ICE erobert hatten, machten die meisten von uns noch ein kleines Nickerchen. Aber das dauerte nicht allzu lange, da wir pünktlich schon um 9.06 Uhr im Berliner Hauptbahnhof einfuhren. Die Sonne schien und so stand einer Besichtigung Berlins zu Fuß nichts im Wege. Unsere Tour führte uns zunächst in die Bernauerstraße zur „Gedenkstätte Berliner Mauer“. Mit der U-Bahn sind wir dann zum Potsdamer Platz gefahren und haben uns in den Potsdamer Arkaden etwas aufgewärmt. Von da ging es weiter zum „Denkmal für die ermordeten Juden“ und zum Pariser Platz. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor dem „Brandenburger Tor“ war es nur noch ein kurzer Weg zum Reichstagsgebäude. Dort hatten wir ein volles Programm: Besichtigung der Reichstagskuppel, Treffen mit dem Bielefelder MdB Friedrich Straetmanns, Essen im Besucherrestaurant sowie ein Besuch auf der Besuchertribüne des Plenarsaals. Die aufwändigen Sicherheitskontrollen überall haben uns beeindruckt und es war interessant zu sehen, wie das Reichstagsgebäude oder auch der Plenarsaal, den meisten nur aus dem Fernsehen bekannt, „live“ aussehen. Nach den Informationsvortrag ging es schnell zum Bahnhof, weil wir den Zug um 20.40 Uhr zurück nach Bielefeld erreichen mussten.
Der Mittwoch war nun schon der letzte Tag des Austauschs. Er begann wieder mit dem gemeinsamen Unterricht sowie der Projektarbeit in den deutsch-französischen Kleingruppen, denn am Abend sollten die Ergebnisse den Eltern vorgestellt werden. Um 19.00 Uhr wurde es dann langsam voll in der großen Aula, die Eltern hatten leckere Dinge mitgebracht, die Tische für das Buffet füllten sich schnell und der Glühpunsch verbreitete weihnachtliche Stimmung. Die Gruppen hatten sich toll vorbereitet und präsentierten ganz unterschiedliche Projekte: So gab es z.B. die Vorstellung von Zeitzeugenberichten zum Erlebnis des Mauerfalls, ein Mauer-Quiz, eine szenische Aufführung „Das Weihnachtsspiel einmal anders“ und die Vorstellung eines deutsch-französischen Rezeptbuches mit weihnachtlichen Rezepten. Gegen 21.30 Uhr war auch dieser „soirée franco-allemande“ schon wieder zu Ende.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschiednehmen und um 8.00 Uhr rollte der französische Bus wieder vom Schulhof der Marienschule in Richtung Figeac in Südfrankreich.
Das nächste Wiedersehen findet dann in Frankreich statt: Vom 23.9. – 2.10. 2020 werden wir nach Figeac fahren und freuen uns schon auf diese Fahrt!!!