Anreise – 24.09. – Dienstag:
Voller Aufregung, aber auch ein bisschen Angst, trafen wir uns am 24. September mit 16 Schülern-/innen und 3 Lehrern um 11:10 Uhr am Bielefelder Hauptbahnhof, um uns gemeinsam auf den Weg nach Russland zu machen! Als wir uns dann von unseren Eltern verabschiedeten und uns zum Gleis begaben, standen wir schon vor dem ersten Problem:
Der Zug, mit dem wir zum Flughafen nach Hamburg fahren mussten, verspätete sich um eine Stunde!
Nach vielem Hin und Her fanden wir dann eine Lösung, um alles noch rechtzeitig zu schaffen.
Am Flughafen hieß es dann durch die Gepäck- und die Passkontrollen. Als wir dann in der letzten Minute noch den Flieger bekamen, waren wir sehr erleichtert und sehr gespannt auf den Flug! Nach zweieinhalb Stunden landeten wir in Sankt Petersburg. Dort mussten wir durch weitere Passkontrollen, bis wir dann unser Gepäck endlich in unseren Händen hielten, unseren Hunger bei McDonald‘s stillen konnten und zum Hotel fuhren. Nach so einem aufregenden, anstrengenden Tag hatten wir alle ein bisschen Schlaf verdient!
25.09 – Mittwoch:
Am nächsten Morgen bekamen wir ein Frühstück und packten auch schon unsere Sachen zusammen, um uns dann St. Petersburg genauer anzuschauen. Den ganzen Tag lang bewegten wir uns mit dem Bus, der Metro und zu Fuß fort, um ein wenig Sightseeing durch die Stadt zu machen. Wir sahen dabei u.a. die Isaaks-Kathedrale, die Auferstehungskirche, die Kasaner Kathedrale, die Eremitage und die Peter-und-Pauls-Festung mitsamt Kathedrale und spazierten im Rahmen einer kurzen Stadtfreizeit den Nevskij Prospekt entlang.
Am späten Nachmittag machten wir uns dann wieder auf den Rückweg zum Hotel, holten unser Gepäck und stiegen in den Bus, der uns nach Novgorod brachte. Obwohl die Busfahrt relativ lang war, wir im Stau standen und später als geplant ankamen, hatten wir eine sehr schöne Fahrt, auf der wir viele Gespräche führten, was zu einer sehr guten Atmosphäre zwischen der 9. Klasse und der EF beitrug.
Langsam näherte sich dann die Busfahrt dem Ende zu und wir uns unserer Partnerschule und unseren Austauschschülern. Die Aufregung wurde immer größer und man stellte sich jetzt viele Fragen. Wie ist meine Gastfamilie? Werde ich mich mit meinem Austauschschüler verstehen? Wo werde ich die nächste Woche leben?
Nach fünf Minuten Gehweg durch den Regen und Riesenpfützen standen wir vor der Schule, wo unsere Austauschschüler mit ihren Eltern schon lange auf uns gewartet hatten.
Wir wurden mit Brot und Salz begrüßt, einer Sitte in Russland. Danach rief die Lehrerin die zwei Partner auf, wo man sich dann zum ersten Mal sah. Für manche aber war es ein Wiedersehen, da sie ihre Partner schon im Vorjahr bei sich in Bielefeld aufgenommen hatten. So begaben sich dann alle nach Hause, wo man sich dann richtig kennenlernen konnte.
26.09 – Donnerstag:
Am nächsten Morgen, nach der ersten Nacht in der Austauschfamilie und den ersten Eindrücken, gingen wir zusammen zur Schule. Dort ging es dann mit vollem Programm los.
Unsere Austauschschüler gingen in den Unterricht und wir begannen direkt mit einer Exkursion zum Novgoroder Kreml und zur Handelsseite auf der anderen Seite des Flusses Volchov. Eine russische Reiseführerin erzählte uns auf Deutsch einiges über die Stadt Novgorod, den Kreml, die Sophienkathedrale, das Denkmal zum 1000-jährigen Jubiläum Russlands und vieles mehr.
Zum Mittagessen waren wir dann wieder in der Schule, welches wir dort in der Mensa bekamen. Danach wurde uns in einer Präsentation einiges über die Geschichte von Novgorod als Hansestadt erzählt und wir gestalteten zu diesem Thema ein Plakat. Jeder bastelte dafür mit seinem Partner ein Schiff. Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt!
Abends wurden wir dann zu einer Vorführung eines Tanzensembles, Nastjenka, eingeladen. Einige Gesichter der Tänzer kannte man schon, denn zwei Jahre zuvor waren diese bei uns an der Marienschule und hatten damals bereits ein paar von diesen Tänzen vorgestellt.
Anschließend ließ man den Abend mit Tee und Blinis ausklingen.
27.09 – Freitag:
Heute starteten wir mit unserem größten Projekt. Wir haben das Theaterstück „Sadko“ eingeübt, welches wir bei dem Abschiedsabend vorstellen sollten. Dafür mussten viele Rollen eingeteilt werden und einiges an Text auswendig gelernt werden.
Nach dieser Probe besichtigte die deutsche Gruppe das Jurij-Kloster, wir verweilten noch etwas am Ilmensee, welcher direkt dahinter lag, und fuhren dann weiter zu einem Freilichtmuseum. Dort bekamen wir einen kurzen Einblick in das Leben im Dorf, deren Sitten und Bräuche. Anschließend besuchten wir den deutschen Soldatenfriedhof, wo wir Blumen niederlegten und alle zum Nachdenken gekommen sind.
Zu Mittag aßen wir dann wieder in der Mensa und machten alle zusammen eine Stadtrally, bei der es Aufgaben zur Hanse zu lösen galt.
Den Abend verbrachten wir dann wieder alle zusammen, diesmal beim Bowling!
28.09 – Samstag:
Anders als in Bielefeld, mussten wir am Samstag zur Schule. Wir hatten zwar keinen Unterricht, aber probten unser Theaterstück, dieses Mal schon auf der Bühne! Den restlichen Tag verbrachte jeder in seiner Familie. Manche taten sich auch zusammen und unternahmen etwas gemeinsam. An diesem Tag bot es sich auch an, etwas draußen zu machen, denn an diesem Tag hatten wir von der gesamten Woche das beste Wetter!
29.09 – Sonntag:
Der Sonntag blieb für jeden frei, um mal einen ganzen Tag mit dem Austauschschüler und der Familie zu verbringen.
30.09 – Montag:
Die erste Unterrichtsstunde hospitierte jeder in der Klasse seines Austauschschülers. Eine Unterrichtsstunde dauert dort nur 40 Minuten, also nicht einmal die Hälfte einer Doppelstunde bei uns.
In der zweiten Stunde erzählte uns eine Lehrerin noch etwas über die Hanse, diesmal anhand von Bildern, die dort im Flur ausgehängt sind. Anschließend probten wir unser Theaterstück noch dreimal, wobei wir auch schon unsere Kostüme trugen, damit es für den Abend auch wirklich saß.
Um 18:00 Uhr trafen sich dann auch schon alle in der Aula. Wir stellten unser Theaterstück vor, es wurden noch einige Abschlussreden gehalten, viele Geschenke überreicht, dazu gab es Tee mit Kuchen, einige Bilder wurden noch gemacht und die ersten Tränen flossen.
01.10 – Dienstag:
Mit dem Wetter, mit dem wir in Novgorod eintrafen, verabschiedeten wir uns auch wieder von der Stadt. Wir mussten uns schweren Herzens, mit Tränen bei all den lieben Leuten, die wir dort kennenlernen durften, verabschieden.
Also haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht. Drei Stunden Busfahrt, beim Flughafen durch viele Kontrollen! Bei der letzten Passkontrolle hatte es etwas länger gedauert wegen Schwierigkeiten mit den Pässen, doch waren alle überglücklich, als alle durch waren und im Flieger saßen, sodass sogar die Freudentränen kamen.
Nach langer, aber dennoch schöner Reise waren die meisten froh endlich wieder zu Hause zu sein. Manche jedoch wollten gar nicht zurück, sondern in Russland bleiben.
Fazit/Zusammenfasung:
Dieser Austausch hat wirklich viel verändert. Es war sehr schön, diese schöne Stadt einmal selbst zu besuchen und ein wenig das Leben in Russland und die Menschen dort näher kennen zu lernen. Außerdem hat sich die Sprache bei den meisten deutlich verbessert! Es hat den meisten bei ihrer Gastfamilie gefallen und viele Freundschaften zwischen den deutschen und den russischen Schülern sind entstanden. Außerdem waren wir alle davon begeistert, dass wir die ersten zwei Tage nur für uns hatten, denn so konnten wir uns erst einmal richtig kennen lernen.
Wir sind gut zusammengewachsen, und auch mit den Lehrern haben wir uns gut verstanden. Es sind so viele neue Freundschaften zwischen uns entstanden und wir hoffen, dass wir einander nicht vergessen werden, sondern unsere Freundschaften weiter pflegen können.
Danke nochmal an unsere Lehrer Frau Palmer, Herrn Lepper und Herrn Vaubel, die uns diese ganze Woche begleitet haben, dass wir mit Ihnen so eine schöne Zeit verbringen konnten und hoffentlich Sie auch mit uns! Wir werden diese Zeit nicht vergessen!!!
von Maria Wiens (EF)