Der Schüleraustausch im Jahre 2016 fand vom 21.09. – 28.09. statt. Einige Schüler und Lehrerinnen unserer Partnerschule aus Novgorod, einer Großstadt im Nordwesten Russlands, besuchten uns für eine Woche in Bielefeld. Hierbei lernten sie etwas über die Kultur und Historie unserer Stadt kennen.
Das Projektthema des Austausches, mit dem wir uns in der Woche auf vielfältige Art und Weise beschäftigten, lautete „Energie – Mobilität – Klima“.
Nach der Ankunft unserer russischen Gäste am Mittwochnachmittag folgte die Zuteilung jener in ihre entsprechenden Gastfamilien, wobei jeder von ihnen mit Blumen und einer Herzkarte mit den jeweiligen Namen in Empfang genommen wurde. Der restliche Mittwochabend konnte eigenständig gestaltet werden.
Am Donnerstag stiegen wir um 8 Uhr mit einer Führung durch die Marienschule in den Tag ein. Darauf folgte ein gemeinsames Kennenlernen – die Austauschschüler und wir wurden zuvor darum gebeten, zwei Fotos mitzubringen – eines aus unserer Kindheit und ein aktuelles Foto. Auf beiden sollten wir gut erkennbar sein. Diese klebten wir anschließend auf ein Plakat und begannen, die Bilder zuzuordnen.
Im Anschluss stiegen wir dann richtig in unser Projektthema ein – hierbei sollten die Schüler zuerst gemeinsam mit ihren Austauschschülern im Internet über verschiedene Möglichkeiten der Energieversorgung und der erneuerbaren Energien recherchieren. Mit leeren Mägen begaben wir uns schließlich in die Schulmensa und aßen zu Mittag. Nach der Mittagspause ging es dann mit der Stadtbahn in die Innenstadt und hoch zur Sparrenburg. Nach den unzähligen Treppen im jahrhunderte alten Turm konnte man sich einen unglaublichen Blick auf die Fabriken, Geschäfte und Häuser Bielefelds verschaffen.
Zunächst machten wir eine Stadtführung. Hierbei besichtigten wir das alte und das neue Rathaus, das Stadttheater, den alten Markt in der Altstadt und vieles mehr. Das Programm war somit für den Donnerstag beendet – nun blieb noch Zeit für einen Stadtbummel oder um Souvenirs und Eis zu kaufen.
Freitagmorgen besuchten wir, passend zu unserem Projektthema, die Biogasanlage des Uphofes in Jöllenbeck. Dort bekamen wir eine Führung des Inhabers, Herrn Upmeier, der jeden Prozess kurz aber verständlich schilderte. Danach wurde die Mittagspause für ein gemeinsames Mittagessen in der Schulmensa genutzt. Nun hatten die Gastfamilien die Möglichkeit für einen individuellen Besuch der Stadt Bielefeld mit ihren Gästen.
Am Samstag ging der Tag früh für uns los – bereits um 7.38 Uhr fuhr der Zug von Bielefeld nach Berlin. Nach der etwa 2 ½-stündigen Zugfahrt spazierten wir quer durch Berlin. Auf dem Weg zum Deutschen Technikmusuem blieb noch Zeit für ein Gruppenfoto mit dem Parlament im Hintergrund und Einzelaufnahmen vor dem Brandenburger Tor. Im Technikmusuem angekommen, konnten sich die Schüler selbstständig über die Entwicklung der Energietechnik und des Straßenverkehrs informieren. Von den ersten Telefonen, Computern, Plattenspielern, Handys, Autos und Zügen war alles dabei.
Nach dem Museumsbesuch konnte jeder selbst für Mittagsessen sorgen, wonach wir erneut als Gruppe zusammenkamen, um auch durch Berlin einen Stadtbummel bzw. eine Stadtbesichtigung zu machen. Danach gab es noch etwas Freizeit für die Schüler, nach der wir platt und erschöpft in den Zug stiegen, der uns schließlich wieder Nachhause fuhr.
Am Sonntag hatten die Gastfamilien die Möglichkeit, etwas nach eigenem Geschmack und aus Interesse der Gäste mit jenen zu unternehmen. Da an diesem Wochenende der Stiftsmarkt in Schildesche stattfand, blieb auch ein Besuch auf diesem nicht aus!
Am Montag ging es dann mit dem Bau eines einfachen Elektromotors weiter – hierbei wird ein Elektromotor aus gewöhnlichen Haushaltsgegenständen nachgebaut – die Resultate wurden auf Video festgehalten.
Nach dem Mittagessen brachen wir zu Fuß auf zur Stadtwerke, um Funktionen des Holzkraftwerkes zu besichtigen.
In einer großen Halle mit Modellen von Stadtbahnen und Windkraftwerken hatten die Schüler die Gelegenheit, sich umzusehen. Für die Besichtigung des Windkraftwerkes gab es unumgängliche Sicherheitsvorkehrungen – jeder musste zur eigenen Sicherheit einen Helm tragen. Wir bekamen eine Führung, welche uns die einzelnen Prozesse näher brachte und auch den Zweck eines solchen Kraftwerkes erläuterte. Am Abend folgte dann ein Ausflug zum russischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock.
Am Dienstag, unserem letzten gemeinsamen Programmtag mit den Austauschschülern, besuchten wir den Klimapark in Rietberg. Jeder konnte individuell Informationen sammeln und recherchieren. Nach der Rückreise fanden wir uns alle zu einem kurzen Wortgottesdienst in der kleinen Aula zusammen.
Am Nachmittag fand dann selbstverständlich noch der deutsch-russische Abend in der großen Aula statt. Aufnahmen, Präsentationen und Reflexionen durften hierbei nicht fehlen. Es wurde gegessen, gesungen, gelacht. Außerdem wurde ein Zauberkünstler zur Unterhaltung engagiert, der uns mit zahlreichen Zaubertricks bespaßte und uns hinters Licht führte. Am Ende gab es tosenden Applaus – auch die Gäste schienen sehr begeistert. Daraufhin gab es Geschenke für uns an die russischen Gäste. Zuvor bereiteten wir für jeden Austauschschüler eine bedruckte Tasse mit einer Aufnahme der Sparrenburg und dem Zeitraum des Austausches vor, dazu ein Lebkuchenherz für jeden. Doch auch wir bekamen herzliche Geschenke – jeder von uns bekam selbstgemachte, köstliche Konfitüre.
Am Mittwochmorgen mussten wir leider Abschied nehmen. Bereits um 5.30 Uhr trafen die Gastfamilien mitsamt ihrer Gäste auf dem Parkplatz der Marienschule ein.
Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass der Austausch eine wertvolle und großartige Erfahrung war – wir haben alle dazu gelernt, Bekanntschaften geknüpft, unsere Sprachkenntnisse verbessert und auf die Probe gestellt, doch vielmehr hatten wir Mut zu etwas Neuem, das wir zuvor nicht kannten. Glücklicherweise hat auch das Wetter mitgespielt – die meiste Zeit über herrschte herrliches Sommerwetter – so konnte man den Austausch in vollen Zügen genießen!