In diesem Jahr kam es endlich wieder zur Begegnung mit unserer Partnerschule aus Lublin!
Am Donnerstagmorgen, den 19.10.2023, machten sich insgesamt 15 Schüler und Schülerinnen in Begleitung von Herrn Kunert und Frau Palmer auf den Weg nach Polen.
Nachmittags trafen wir mit dem Zug in Breslau ein, wo unsere Austauschschülerinnen bereits gespannt warteten. Zusammen fuhren wir mit dem Bus nach Kreisau, wo wir für die nächsten Tage in der internationalen Begegnungstätte Kreisau untergebracht waren.
Die Jugendbegegnungstätte befindet sich in einem ehemaligen Gut, welches bis 1945 im Besitz der Adelsfamilie von Moltke war. Helmuth James Graf von Moltke war im 20. Jahrhundert eines der führenden Mitglieder des Kreisauer Kreises, einer Widerstandsvereinigung gegen den Nationalsozialismus. Sie hatte sich das Ziel gesetzt, gemeinsame Grundsätze für eine politische und soziale Neuordnung Deutschlands nach dem Ende der NS-Herrschaft zu erarbeiten. Somit waren wir an einem Ort von historischer Bedeutsamkeit untergebracht, wodurch uns ermöglicht wurde, das Thema sehr nah zu erleben.
Ein typischer Tagesablauf in Kreisau bestand darin, dass wir uns nach dem Frühstück im Schloss getroffen haben und an der Verflechtung unserer deutsch-polnischen Geschichte gearbeitet haben.
Neben den zahlreichen interessanten Workshops bestand ein wichtiger Teil des Tages aus den „language games“. In diesen einfach gestrickten Spielen haben wir uns alle gegenseitig schnell kennenlernen können und zusätzlich Sprachbarrieren überwunden.
Am Samstag brachte uns der Bus nach Breslau, wo wir den Tag verbrachten.
Vor dem Kloster der Ursulinen trafen wir auf Frau und Herrn Sewekow. Der ehemalige Lehrer der Marienschule und seine Frau dürften bereits vom Adentskonzert bekannt sein, da sie dort Marmelade zugunsten der Lublin-Partnerschaft verkaufen.
Im Kloster erhielten wir eine sehr interessante Führung zu der Geschichte unserer Schule, denn ein Teil der Schwesternschaft der Ursulinen floh in der Nachkriegszeit von Breslau nach Bielefeld und errichteten dort ein Kloster, eine Schule und eine Kirche.
Im Anschluss lernten wir die Stadt besser kennen, da wir in Gruppen mit unseren Austauschülerinnen eine Stadtrallye meisterten.
Langsam neigte sich der Austausch dem Ende und die Koffer waren bereits gepackt. Dabei stand noch ein weiterer Ausflug auf dem Programm: Am Montag, dem Tag unserer Abreise, machten wir uns auf nach Dresden. Wir erhielten eine geführte Stadttour, bei der wir die Wahrzeichen der Stadt endeckten.
Schließlich rückte die Abreise näher. Versammelt vor der Frauenkirche ging es für uns Marienschüler zum Bahnhof. Wir verabschiedeten uns ausgiebig von unseren neuen Freunden, das ein oder andere Foto wurde gemacht, und dann saßen wir wieder nur unter uns zusammen. Das war ein sehr komisches Gefühl, da plötzlich die Hälfte der Gruppe weg war. Das hat uns noch einmal bewiesen, was wir für eine schöne gemeinsame Zeit verbringen durften.
Auch jetzt nach dem Austausch haben wir noch Kontakt und wir freuen uns bereits auf ein Wiedersehen!