„Was ist denn falsch an der Form meiner Nase oder der Farbe meines Haares?“ – Aufführung von „Elend und Schrecken des dritten Reichs“ von Bertolt Brecht an der Marienschule
Am 27. und 28. März dieses Jahres führte die Theater-AG unter der Leitung und Regie von Frau Manke mehrere kurze Stücke aus dem Gesamtwerk „Furcht und Elend des dritten Reichs“ von Bertolt Brecht auf, dass dieser im Exil verfasste.
Nach vielen Proben, dem Einstudieren der Texte und dem Klären von Kostüm- und Kulissenfragen konnte dieser Abend, zusammengestellt aus den nicht zusammenhängenden Szenen Brechts mit immer wechselnden Ausgangssituationen und Figuren, die jedoch alle in der Zeit unmittelbar vor dem zweiten Weltkrieg spielen, nun einem Publikum aus Schülern, Eltern und Interessierten präsentiert werden.
Gerade die Tatsache, dass in jeder dieser Szenen nur kleinere Einblicke in die Schicksale der Figuren und nur bruchstückhaft verschiedenste Perspektiven gezeigt werden, aus denen diese Zeit betrachtet wurde, macht diesen Theaterabend zu einer sehr interessanten und empfehlenswerten Erfahrung.
Die Szenen, die diesen Abend ausmachten, zeigen außerdem die Probleme verschiedener Gesellschaftsschichten zu dieser Zeit, so leben die Mutter und Tochter in „Die schwarzen Schuhe“ in bitterer Armut, „Der Spitzel“ zeigt einen Professor mit Frau und Kind und „Die jüdische Frau“ bewegte sich bisher dank ihrer Ehe mit dem Chefarzt einer Klinik in der Upper Class.
Mehr soll auf die gezeigten Szenen nun auch nicht eingegangen werden, doch die Angst, die die Menschen in der Vorkriegszeit einnahm, ob es nun Existenzangst oder Paranoia war, wurde durch die Schauspieler der Theater-AG sehr gut dargestellt, mehrere begeisterte Zuschauer bestätigten, dass das Publikum das Leid der Figuren wahrlich nachempfinden konnte.
Der Termin direkt vor den Osterferien war außerdem gut gewählt, da drei der fünf Schauspielerinnen der Theater-AG, Johanna Wilden, Victoria Wehmeyer und Melanie Becker, in der Q2 sind und somit bald die Marienschule verlassen und das Publikum so noch einmal in den Genuss ihres herausragenden Schauspiels kommen konnte.
Doch das ist nur ein Grund mehr, nun darauf hinzuweisen, dass Nachwuchs bei der Theater-AG jederzeit willkommen ist, alle Schülerinnen und Schüler werden also hiermit herzlich dazu eingeladen, auch einmal bei der Theater-AG vorbeizuschauen!